Vor langer Zeit prägten große Herden von Graurindern und anderen Nutz- und Weidetieren die Steppenlandschaft der Region Neusiedler See. Im 19. Jahrhundert waren die ursprünglich aus Osteuropa stammenden Graurinder überaus beliebt als Arbeitstiere und Fleischlieferanten. Doch seit Ende des 19. Jahrhunderts ging ihr allgemeiner Bestand stark zurück. Gleichzeitig gingen im Nationalpark Neusiedler See - Seewinkel wertvolle Lebensräume für die Tier- und Pflanzenwelt durch ihre Nicht-Nutzung verloren. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde deshalb im Nationalparkgebiet mit der Beweidung im Sinne des Naturschutzes begonnen.
Inzwischen zählt man allein im Nationalpark Neusiedler See - Seewinkel eine Herde von rund 300 Graurindern, die friedlich vor sich hingrasen. Damit leisten die Graurinder - so wie auch andere Weidetiere im Nationalpark - einen wichtigen Beitrag zum Erhalt von Lebensräumen, insbesondere von Bruträumen für viele Vogelarten.